1. Phase in Kirgisien vom 23. Juli - 18. August 2008

 

Teil I der Ausstellung

 

"Kunst ein kritisches Experimentierfeld für den Umgang mit Natur"

 

In dem Video Once upon a time von Corinna Schnitt wird die gewohnte bürgerlichen Ordnung, ein Wohnzimmer, der Natur, in diesem Falle Tieren, ausgeliefert, was alltägliche Verhältnisse durcheinander bringt. (A living room is given to animals, who destroy human order)

 

Angelika Middendorf Treadmills-Series: WESTITIS Das Zwei-Kannal Video zeigt ein Rennkamel und ein Rennpferd, die auf Laufbändern in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Loops laufen. Die Gleichzeitigkeit der beiden Bewegungssysteme steht für eine Bezug auf Orient und Occident

 

Jan-Peter E.R. Sonntag 612.43WEISS/I.c.Vodeoloop, 20 min Die in der imaginären, inneren Reise von Schubert Liederzyklus der Winterreise tief empfundene Entfremdung gegenüber der Welt konfrontiert Jan-Peter Sonntag mit Stalingrad. Ausgangsmaterial sind zwei historische Erreignisse.

 

Astrid Nippoldt Fog on Nov 2 2004/07 Videoloop 12 min Während die Weltöffentlichkeit die amerikanischen Präsidentschaftswahlen über Fernsehsatelliten verfolgte, richtete Astrid Nipholdt ihren Blick auf die Webcam-Aufnahmen des Mount St. Helen. Diese aus dem Internet empfangenen Bilder entfalten in Erwartung der vorhergesagten Eruption des Vulkans eine merkwürdige Melancholie.

 

Insa Winkler "The Flower of Sustainability" Partizipatorisches Projekt zur Zukunftsforschung von Nachhaltigkeit Eine für die Ausstellung gestaltete Blüte wird zur Bildfläche. Während der Ausstellung werden die Postkarten mit Blüten und Text mit die Definitionen der Nachhaltigkeit in russischer und kirgisischer Sprache zum Bezeichnen und Beschreien ausgelegt. Jeder kann seine Gedanken zum Leben und Natur darauf äußern.

 

Katja Butt (Köln) WANDEMIADE, 2007 Auf einem verwilderten Grundstück stehende gemauerte Wand eine zweiteilige Videoarbeit produziert. Ab der Abenddämmerung projizierte ein Videobeamer in endloser Folge im Wechsel Teil 1, der die Mauer innerhalb von ca. 7 Minuten durch ein dicht wucherndes Brombeergestrüpp scheinbar zuwachsen ließ. Teil 2, der ca. 3 Minuten dauerte, legte über die handgemachten roten Klinkersteine sukzessiv eine virtuelle Wand aus regelmäßigen weißen Lichtfeldern.

 

Fotoarbeiten 2001-2008 je 21 x 30 cm Die Grundlage für die Fotoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt.

 

Eugenia Gortchakova (Oldenburg) Das Buch und der Wind 2008 Videoinstallation Videoloop 4’ 55‘Buchobjekt, Acryl / Papier, 50 x 40 cm. Musik - Andrew Hamilton
Karl Jaspers’ Buch „Die geistige Situation der Zeit“ 1931, liegt in den Bergen Kirgisiens. Der Wind beginnt mit den Seiten zu spielen, bis die letzte Seite umschlägt. Der Wind „wählt“ Wörter, die das Verhältnis Mensch - Natur kennzeichnen. Heutige Schlagwörter aktualisieren diese Begriffe. Der dritte Teil des „Orchesters“ ist die Musik von Andrew Hamilton, die auf Wiederholung basiert.

 

Portrait of a tree 2006 Video, 5’ 30’’ (mit Wolfgang Wortmann) Im Video geht es um einen natürlichen Sterben in Urwald und eine gewaltsames Entfernen in der Stadt, das durch das Zimmerfenster beobachtet wird. Beide Vorgänge werden rhythmisch und akustisch miteinander verbunden.

 

Marikke Heinz-Hoek (Bremen) Esther Videoloop 3 min. Das Videoprojektion zeigt den Ausschnitt eines Filmes mit Esther Williams, die unablässig lächelnd in eine künstlich wirkende Unterwasserdekoration ihren schönen Körper in immer neuen Posen kreisen und entfalten lässt, bis sich ein Kranz von Seerosen um ihren Hals schließt.

 

Insa Winkler EichelschweinkinoVideo 20 min. Die Filmaufnahmen zeigen, wie lebendige Eichelschweine als artgerecht motivierte Tiere an dem künstlerischen Happening „Eichelschwein Rennen“ mitwirken.

 

Shirin Homann-Saadat (Berlin) Biography Box 2000: Sie setzt Archivierung als Methode ein ihre subjektives Verhältnis zur Natur zu visualisieren. Eine Kiste beherbergt das Leben einer Stadtnomadin, die regelmäßig zwischen London – LA – und Berlin migriert. Ihr doppelter Boden enthält nomadische Weisheiten für Sesshafte.

 

Helene von Oldenburg and Claudia Reiche Marsprojekt (Hamburg) Ein Internet Projekt erklärt einen Teil des Mars als Ausstellungsfläche und lädt Künstlerinnen ein, ihre Werke dorthin zu schicken.

 

Edda Akkermann Das Wattenmeer - 1 x 1 Meter (Oldenburg) 2006 Fotografie auf Leinen 100 x 100 cm
In den Aktionen der Künstleinrn wird Natur als Kunstraum gesehen, in dem Handlungen und Strukturen räumliche Ausschnitte von Landschaften in Landart verwandeln. Das Wattenmeer - 1 x 1 Meter zeigt eine Installation aus 10 hölzernen Rahmen (1 x 1 Meter) im Nationalpark Wattenmeer. 1 x 1 Meter ist der Rahmen, mit dem Naturwissenschaftler die Anzahl der Lebewesen auf einem Quadratmeter Watt ermitteln und erforschen. Der Nationalpark Wattenmeer ist ein gefährdeter natürlicher Lebensraum mit seinen Wechselprozessen zwischen natürlicher und anthropogener Entwicklung sowie den daraus resultierenden Nutzungskonflikten und Belastungsphänomenen (z.B. Industrie, Verschmutzung aus der Luft, Tourismus, Schiffsverkehr). Der Rahmen intensiviert den Blick auf einen bestimmten Teil der Natur in einem größeren Lebensraum. Diesen Mikrokosmos zu erfahren macht ihn vertraut. Das kann der Beginn für Wertschätzung und Schutz sein.

 

Werner Henkel (Bremen)Kompostskulptur- WERDEN 2002 6 Kompostkisten in Hanglage, Gesamtlänge 16m, Überlingen 6 Kompostkisten bilden den Begriff: Werden. Auf der Materialebene die Rotte, der Zerfall, das Vergehen. Dieses Ent-Werden bildet die materielle Substanz: Humus! für das zunächst auf nur als Begriff erscheinende Werden.
Die Kompostskulptur ist auf die Verwandlung hin angelegt. Einem natürlichen Vorgang wird für einen Zeitraum eine Kunstgestalt gegeben, welche selbst diesem Prozess unterliegt. In einem Zweiten Schritt werden die Kisten und das W entfernt, so dass der Begriff: Erden als Humus stehen bleibt - und mit der Zeit in den Naturprozess übergeht.

 

Katja Liebmann (Oldenburg) camera obscura I-III 1999 -2008 57 x 51 cm Selbstportät, im Grass liegend. Aufgenommen am Grenzstreifen Ost/West Berlin 10 Jahre nach Mauerfall (Volksmund: Vogelschutz Gebiet).

 

Isolde Loock Chilling Darlings (Bremen) 2007 90 x 70 cm. „Das Bild ist eine skurrile Einladung zum automobilen Offroad-Erlebnis, schildert ein makabres Zusammentreffen einer mit Spielzeug und Virtualität übersäten Kinderwelt mit der Natur und wirft einen höchst verstörenden Blick auf Kindheit und Familie. Dieser Darling zeigt im Urwald sein wahres Gesicht.“

 

Claudia Christoffel ÜBERKLEBUNGEN (Bremen)2005 Computerprints 27,5 x 42 cm. Mit Überklebungen - einer Technik, mit der Christoffel seit 2003 arbeitet - verdeckt sie zentrale Teile der Fotografien und lenkt dabei den Blick auf das vermeintlich Nebensächliche. Die Grenze der Horizontlinie ist durch Unschärfe und wetterbedingte Diesigkeit kaum nachvollziehbar, Landschaft und monochrom-wolkengrauer Himmel scheinen ineinander aufzugehen. Durch das Abdecken gerät die formale Komposition des Gesamtbildes verstärkt in den Blick. Zum anderen fokussiert die Wahrnehmung aber auch das der Sichtbarkeit Entzogene, dessen Leerstelle nun mit der Vorstellung des Betrachters gefüllt werden muss.

 

Marina Gertsovskaya (Berlin) Landwirtschaftliche Leistungsschau 2007 C-Print, 70 x 100 cm Auf der Grundlage von Originalfotografien vom Anfang des XX. Jahrhunderts kreiert Marina Gertsovskaya Computercollagen, die im Bild die Bauern während ihrer täglichen Arbeit mit den surreal vergrößerten Motiven der von ihnen eingebrachten Ernte vereinen – eine ironische Andeutung auf die sowjetischen landwirtschaftlichen Kampagnen der 30er bis 60er Jahre.

 

Elisabeth Lumme Geschenkt - ein Feldversuch {Osnabrück)
Auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe zum Rubbenbruchsee sind Melonen zu einer Installation arrangiert. Wie frisch geerntet liegen sie wie zur Abholung bereit. An mehreren Tagen sind sie zum Verzehr angeboten. Die sich ergebenden Verbrauchsspuren werden kontrolliert und festgehalten.

 

Astrid Baxmeier (Essen) Workshop "Rettet den Scheemann" 2007 (Dokumentation von Kunstvermittlungs- Projekt)
Den Schneemann vor den Bedrohungen des Klimawandels zu retten, dies ist der gedankliche Ausgangspunkt der Trickfilme. Aus eigenen Geschichten haben die Kinder Storyboards entwickelt. Das Filmset, inklusive Kulissen und Knetfiguren sind von den Kindern gestaltet, anschließend sind die verschiedenen Drehbücher im Stop-Motion-Verfahren von den Kindern filmisch (Video) umgesetzt.

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