Kunst im Kontext von Natur, Kultur, Landwirtschaft, Fischerei, Wasserwirtschaft und Tourismus.
Kunst, um das Wesentliche, das Notwendige sichtbar zu machen.
Kunst, um die insgesamt 15 bis 20 Millionen Euro, die am Grossen Meer an Entwicklungsgeldern für Maßnahmen investiert werden sollen, der Öffentlichkeit gegenüber zu verantworten.
So lautete die Ursprüngliche Planung für ein umfangreich an Ideen und Möglichkeiten angelegtes Kunst Projekt im öffentlichen Naturraum Grosses Meer und mit Vermittlungsarbeit durch den >slap e.V.
Doch außer einer Exkursion und Symposium und sehr detailierten Entwürfen wurde nichts draus. Gemeinden am Großen Meer, Planungsentwicklungsmanagement scheuten wohl die Arbeit? Noch immer steht die Frage nach Umsetzung von künstlerischen Konzepten im Raum.
Teilnehmende Künstler
Edda Akkerman, D
Daphne Bitchatch, FR
Steve Bradley, USA
Werner Henkel, D
Bärbel Hische, D
Almut von Koenen, art student, D
Gerd Logemann, architect , D
Annechien Meier , NL
Anke Mellin, D
Boudewijn Payens NL
John Sturgeon; USA
Insa Winkler, D
Organisation
arsu
Heike Brunken Winkler
Annette Lienemann
Projektkoordinator für >slap:
Edda Akkermann und Boudewijn Payens
Realisierungsforum am Grossen Meer:
Herr Schallmaier (ehemaliger Bürgermeister)
Herr Dr. Schwarz: Kultur- und Siedlungsgeschichte Region Gr. Meer
Herr Bohlen/Herr Baalmann: Flurbereinigungsverfahren/Dorferneuerung
Herr Dirksen: Landwirtschaft am Gro§en Meer
Herr Wendeburg:Naturschutz und Natura 2000
Frau Nolopp: Regionen Aktiv
Herr Meyenburg / Herr Wunder: Groes Meer als Teil des Entwässerungssystems
Herr Thoben: Das geplante neue Wassermanagement
Herr Keil/Herr Ubben: Leben der Menschen im Wandel der Zeit
Herr Meyenburg: Hofführung
Frau Baum: Hofführung
Kontext
Es geht hier um das Große Meer in der Gemeinde Südbrookmerland, zwischen Emden und Aurich. Das Große Meer ist ein Flachwassersee und das größte Binnengewässer Ostfrieslands. Es ist landschaftlich
einfach schön, mit viel Natur und interessanter Kultur. Natürlich auch mit Menschen, die dort leben, arbeiten oder Erholung suchen – was manchmal auch zu Problemen führt.
Die ökologische Qualität des Großen Meeres und seiner Umgebung hat in den letzten Jahren gelitten, wie in so vielen Gebieten der dicht besiedelten Bundesrepublik, aber auch bei unseren Nachbarn in
den Niederlanden. Gemeinsam haben daher die Projektbeteiligten am Zuidlaardermeer und am Großen Meer Sanierungskonzepte erarbeitet (gefördert durch die EU im Rahmen des Interreg-II-Programms), welche
die notwendigen Maßnahmen aufzeigen, um die beiden sehr ähnlichen Binnenmeere ökologisch zu verbessern und zu entwickeln.
Aber hier wie dort sollen zusätzlich auch Maßnahmen zur Entwicklung des sanften Tourismus umgesetzt werden. Durch ein entsprechendes Besuchermanagement und Umweltbildungsmaßnahmen sollen den Menschen
die notwendigen, aber teuren Maßnahmen näher gebracht werden. Im vergangenen Jahr wurde mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen am Großen Meer begonnen.
Ziel des Gesamtkonzeptes ist es, eine umfassende und nachhaltige Entwicklung der Region um das Große Meer zu initiieren. Und die Beteiligten sind stolz auf diese integrative Herangehensweise und das
bereits Erreichte. Was jedoch bisher noch fehlt, um das Projekt abzurunden, sind die Themen Kunst und Kultur.
Kunst, als Verbindung zwischen den verschiedensten Nutzern, zu denen man auch die "Natur" zählen könnte, und auch zu interessanten kulturhistorischen Aspekten, die bisher nicht angesprochen waren.
Kunst, um das Wesentliche, das Notwendige sichtbar zu machen. Kunst, um die insgesamt 15 bis 20 Millionen Euro, die hier an Entwicklungsgeldern für Maßnahmen investiert werden sollen, der
Öffentlichkeit gegenüber zu verantworten.
1. workshop 29/30 April 2005
Was erreicht werden soll
Unter dem Motto "Kreislauf" fand am 29. Apri 2005 ein Workshop am und auf dem Großen Meer statt. Die Gemeinde Südbrookmerland und der Verein slap (social land art project) haben mit den
zusammengeschlossenen KünstlerInnen, sowie den beteiligten Vertretern aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Fischerei, Wasserwirtschaft und Tourismus, sowie weitere Interessierten
Entwicklungsprämissen für ein Kunstprogramm mit dem Hauptthema "Kreislauf"erarbeitet. Mit Künstlern, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Behördenvertretern und Nutzern trafen
ziemlich unterschiedlichen Welten aufeinander.
Es wurde über regionale Besonderheiten, Probleme, Erfahrungen mit dem Projekt, Wechselwirkungen mit anderen Akteuren, gegenseitige Abhängigkeiten oder widerstreitende Interessen ausgetauscht.
Interessant sind dabei persönliche und spezifische Blickwinkel auf die Situation am Großen Meer und auf das Projekt, auf Motivation und Ziele der eigenen Arbeit im Projekt, auf Hoffnungen,
Erwartungen und Perspektiven, aber auch auf Grenzen.
Die beteiligten Künstler haben ihre Arbeitsansätze dargestellt. Während einer zweitägigen Exkusion kamen erste Anregungen und Kernfragen der landschaftlichen Raumsituation am Grossen Meer zu
Tage.
Mitlerweile gibt es schon ganz konkrete künstlerische Konzepte, darunter Installationen, die sich mit der Quantität und Qualität des Wasserhaushaltes, besonders der ortsspezifischen Landschaft und
Tradition am Grossen Meer auseinandersetzen. Aber auch langfristige Interventionen zur Einbindung der Bevölkerung (Tourismusentwicklung) sind schon zu Papier gebracht worden.